Einführung des gesetzlichen Mindestlohns bei Azubis
Antragsteller:
Antrag
Die Junge Union Rheinland-Pfalz setzt sich dafür ein, dass Azubis eine höhere Mindestvergütung erhalten. Die genaue Höhe soll im Arbeitskreis Bildung ausgearbeitet und in einem neuen Antrag vorgestellt werden. In Zeiten von Fachkräftemangel und einer abnehmenden Attraktivität des Handwerks müssen Ausbildungen stärker in den Fokus genommen werden. Viele Auszubildene können mit dem Gehalt nebst Lebensmittel, Versicherungen die Wohn- oder Fahrtkosten kaum abdecken oder werden dadurch in der Auswahl ihres Ausbildungsplatzes stark eingeschränkt.
Begründung
Mit dem Jahr 2020 wurde eine Mindestvergütung für Auszubildende eingeführt, die jährlich angehoben wird. 2020 noch bei 515€, liegt die Vergütung im Jahr 2023 mittlerweile bei 620€[1]. Die Mindestvergütung wurde damals eingeführt, um die Ausbildung zu einer attraktiven Alternative zum Studium zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Wir sind der Ansicht, dass dies nicht ausreicht. Der Fachkräftemangel hält weiterhin an und Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Für die meisten Schulabgänger ist das Studium weiterhin weitaus attraktiver. 2021 gab es zum Beispiel doppelt so viele Studenten wir Auszubildende[2]. Auszubildende haben nach wie vor große Probleme, sich selbst zu finanzieren, insbesondere wenn sie nicht mehr bei der Familie wohnen können oder viel pendeln müssen. Dabei sind viele von ihnen nach einem Jahr fast ausgelernt und fest im Betrieb integriert. Uns ist bewusst, dass zu Beginn ein Betrieb mehr in den Auszubildenen investieren muss, als dieser durch seine Arbeit dem Betrieb einbringen kann. Zum einen sinken die Kosten jedoch deutlich über den Zeitraum der Ausbildung, zum anderen lohnt sich diese Investition vor allem bei einer Übernahme, bei der der Auszubildende nicht mehr weiter eingearbeitet werden muss. Die Übernahmerate liegt dabei laut dem Berufsbildungsbericht 2021 bei 74% mit steigender Tendenz.
Wir fordern daher, das Thema Mindestvergütung der Auszubildenden in den Arbeitskreis Bildung aufzunehmen und über eine Erhöhung zu diskutieren, damit Ausbildungsberufe wie das Handwerk wieder deutlich attraktiver. Berufliche Ausbildung muss uns diese Investition wert sein.
[1] https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Meldungen/2020/neue-gesetze-mindestausbildungsverguetung.html
[2] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/studierende-auszubildende-100.html
Abstimmung
Vortum der Antragkommission:
Votum des Landestages:
Antragserledigung
Wer? Landesvorstand der JU Rheinland-Pfalz
Was? Verweis an die Kommission Wirtschaft, Arbeit und Landwirtschaft