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Rheinland-Pfalz braucht nicht nur eine Bildungsministerin, sondern endlich jemanden in Verantwortung für die Bildungspolitik! – Ein Meinungsbeitrag von Christopher Hauß und Jan Weimann

Die aktuelle Berichterstattung des Trierischen Volksfreunds über Zahlen des Bildungsministeriums und Statistischen Landesamtes zeichnen ein klares Bild von der katastrophalen Entwicklung an rheinland-pfälzischen (Grund-) Schulen. Die Gräfenauschule in Ludwigshafen hat in den letzten beiden Jahren für Schlagzeilen gesorgt, weil über 40 Erstklässler und damit knapp ein Drittel der Schüler die Klasse wiederholen mussten. Doch auch landesweit bleiben so viele Grundschüler und Erstklässler sitzen, wie noch nie. Auch Fachverbände führen dies auf erhebliche Probleme in der Sprachbildung und die Passivität der Landesregierung zurück.

 Eigentlich ist es nicht möglich, dass Schülerinnen und Schüler die erste Klasse wiederholen. Die ersten beiden Klassen werden als Einheit gesehen. Dass Lehrkräfte sich mittlerweile immer öfter gezwungen sehen das Unmögliche zu tun, sollte das Bildungsministerium schon seit geraumer Zeit in den Krisenmodus versetzen. Hört man Experten, wie Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes in Rheinland-Pfalz zu, ist diese Entwicklung vor allem auf Probleme in der Sprachkompetenz zurückzuführen. Diese können laut den im letzten Jahr veröffentlichten Ergebnissen der IGLU-Studie auch nicht aufgeholt werden. Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen. Der von Frau Hubig stur verfolgte Ansatz des „immersiven Lernens“ ist in der Praxis gescheitert. Dabei wird davon ausgegangen, dass Schüler eine Sprache beiläufig erlernen, wenn sie diese Sprache im Alltag hören.

Der Ansatz des „Immersiven Lernens“ beschreibt Frau Hubigs Verständnis von Bildungspolitik nahezu ideal: Nichtstun und abwarten, bis sich Probleme von allein lösen. Es fehlt allerdings der zweite Pfeiler von Hubigs Politik: „Die Kommunen werden es richten“. Darauf läuft das Vorhaben hinaus, künftig den Sprachstand von Kindern zu erfassen und gegebenenfalls einen Kita-Besuch anzuordnen. Die Infrastruktur und das Personal dafür müssen zu den größten Teilen von den Kommunen bezahlt werden. Frau Hubig hat seit Jahren absehbare Entwicklungen in unserer Gesellschaft, wie die Zuwanderungsströme, ignoriert und will jetzt wieder nicht verantwortlich sein. Ausbaden müssen es die Kinder, die wichtige Förderung nicht bekommen, und die Erzieher und Lehrer vor Ort. Wir fordern ein echtes verpflichtendes Vorschuljahr, das vom Land finanziert wird und verpflichtende Sprachstandserhebungen mit einem systematischen und gezielten Fördermechanismus. Es wird Zeit, dass Rheinland-Pfalz nicht nur eine Bildungsministerin hat, sondern auch jemanden in Verantwortung für die Bildungspolitik. Frau Hubig muss Verantwortung übernehmen und handeln oder Verantwortung übernehmen und gehen!


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